Frische Ideen angewandt

Frankfurter

Zukunfts

Kongress

15.12.2020

Kooperationskompetenz trainieren

Michael Krtsch - Wirtschaftsförderung Dietzenbach

„Wir leben in einer Welt des Zuviel.“ So schrieb Karl-Heinz Schulz in seinem Essay „Zukunft – zum Greifen nah oder auf unbestimmte Zeit vertagt?“ Aber wo es ein Zuviel gibt, gibt es auch immer ein Zuwenig. Letztlich ist ein Zuviel oder ein Zuwenig natürlich immer nur die Beschreibung eines Zustandes, den wir wahrnehmen und in Relation zu unseren Erfahrungen und unserem Wissen setzen, um daraus eine Bewertung abzuleiten. Unsere Erfahrungen basieren auf der Vergangenheit, sie prägen unser Handeln und damit die Gegenwart und Zukunft. Unser Wissen ist die veredelte Form von Daten und Informationen, die wir mit unseren Erfahrungen und Fähigkeiten in Verbindung gebracht haben. Bewertungen sind somit das Produkt aus individueller Erfahrung und individuellem Wissen. Nur durch ein Zuviel kann es ein Zuwenig geben und nur durch ein Zuwenig kann es ein Zuviel geben. Eine Medaille, die aus 2 Seiten besteht. 

 

Wir Zukunftsforscher

Was hat das alles mit Zukunft zu tun? Was ist überhaupt Zukunft? Das heimliche Motto unseres Kongresses lautet ja: „Wir brauchen neue Zukunftsforscher!“ Schauen wir uns das einmal etwas genauer an. Was ist überhaupt Forschung? Wikipedia schreibt dazu: „Unter Forschung versteht man, im Gegensatz zum zufälligen Entdecken, die systematische Suche nach neuen Erkenntnissen sowie deren Dokumentation und Veröffentlichung.“ Nachdem wir nun wissen, dass ein Zuviel auch immer ein Zuwenig mit sich führt, dass unser persönliches Wissen aus veredelten Daten und Informationen besteht und die Forschung die systematische Suche nach neuen Erkenntnissen ist, müssen wir uns jetzt nur noch mit der Zukunftsforschung auseinandersetzen. Geht das überhaupt? Wo finde ich das Wissen über die Zukunft? Wer sind die Experten für Zukunftsfragen? Ja, das geht, denn wir alle sind die Experten für Zukunftsfragen, wir gestalten durch unser Handeln die Zukunft selbst und sind hierbei nicht abhängig von den Daten und Informationen, die andere glauben oder gar glauben zu wissen. Die Zukunft existiert noch nicht!  

Wenn wir jetzt unseren Forschungsauftrag (Systematische Suche nach neuen Erkenntnissen) umsetzen wollen und unser Wissen (individuell veredelte Daten und Informationen) dafür einsetzen wollen, dann ist der erste Frankfurter Zukunftskongress doch die ideale Plattform dafür. Ich möchte sie nutzen, um den Blick auf das Zuwenig zu richten. Ich sehe zwei Punkte, die für die Gestaltung der Zukunft wichtig sind. 

 

Zuwenig „WIR“ 

Wir haben es bei Covid19 gesehen, innerhalb einer sehr kurzen Zeit hat das Virus Hunderttausende von Menschen weltweit infiziert, es hat keinen Halt vor Staats- oder Ländergrenzen gemacht. Ebenso waren die wesentlichen Auswirkungen, egal ob wirtschaftlicher oder sozialer Natur, in allen Ländern mehr oder weniger gleich. Schon lange Zeit sprechen wir von einer globalen Welt und von Netzwerken der Wirtschaft quer über den Globus. Doch haben wir wirklich verstanden, wie wir tatsächlich alle miteinander verbunden sind? Wie wir in gegenseitiger Abhängigkeit stehen? Oder stellen wir lieber das „Ich“ vor das „Wir“? Verstehen wir, dass wenn wir uns für andere engagieren, es uns auch besser gehen wird? Wir sind eine Welt mit über 7 Milliarden Menschen; lassen Sie uns dieses „Wir-Potential“ nutzen. Durch Kooperation sind wir in der Lage, die immer komplexeren Herausforderungen zu lösen. Lassen Sie uns doch den Mut haben, unsere „Kooperationskompetenz“ zu trainieren. Täglich nutzen wir zahlreiche digitale Hilfsmittel zur Optimierung, egal ob Körper, Zeit oder Arbeit. Nehmen wir uns doch Zeit (übrigens auch etwas, wovon wir immer weniger zu haben scheinen) und investieren in tägliche Trainingseinheiten für Kooperationskompetenz. 

 

Zuwenig Bewusstsein und Achtsamkeit

Unser Gehirn produziert pro Tag etwa 70.000 Gedanken. Was bedeutet, dass wir, wenn wir den Schlaf (durchschnittlich 8 Stunden) mitrechnen, ca. 50 Gedanken pro Minuten produzieren. Ziehen wir den Schlaf ab, dann sind es sogar ca. 70 Gedanken pro Minute, die unser Hirn produziert. Sind wir etwa in unseren Gedanken verloren? Wie stehen wir zu der Erkenntnis, dass 80% dieser Gedanken die gleichen sind wie am Vortag? Bedeutet das etwa…wir sind die ewig Gestrigen und können gar keine Zukunft entwickeln, weil wir überfüllt sind mit Gedanken, die sich überdies auch noch zum Großteil mit dem Vortag beschäftigen? Ist es Zufall, dass bei dem Weltwirtschaftsforum in Davos und in vielen Unternehmen Achtsamkeitsseminare angeboten werden und auch stark besucht werden? Wieviel Zeit nehmen wir uns, um in Ruhe in uns hineinzuschauen und uns mit dem vertraut machen, was in uns vorhanden ist?

Was sind die Gemeinsamkeiten die uns alle vereinen und wie können wir diese weiterentwickeln? Warum muss der Fokus unseres Denkens auf das Trennende gerichtet sein, anstatt auf das, was uns verbindet? Nur weil es über Jahrtausende immer schon Kriege gab, heißt es nicht, dass es für immer so weiter gehen muss! Ist es klug, Menschen oder Lebensräume zu zerstören und dann mit enorm großer Anstrengung wieder alles neu aufzubauen? Lassen Sie uns auf diesem Zukunftskongress unsere eingeübten und bestens trainierten Verhaltensmuster einmal kurz ablegen und schauen, ob wir als Menschen nicht wirklich Mehr von einem Zuwenig schaffen können.

 

Kreieren wir gemeinsam als Zukunftsforscher eine neue Geschichte.

Pilotprojekte, die das gemeinsame Denken von Ökonomien, Digitalisierung und Nachhaltigkeit in den Fokus stellen, können der Samen sein, um die existierenden Systeme und Strukturen von innen heraus zu verändern.

 

Erfolgreiche Ansiedlungspolitik dank Glasfaser

 

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Michael Krtsch, Kreisstadt Dietzenbach

Michael Krtsch | Kreisstadt Dietzenbach

Michael Krtsch ist Leiter der Wirtschaftsförderung in Dietzenbach. Krtsch war 12 Jahre bei der Fraport AG tätig und danach in verschiedenen Leitungspositionen im Bereich Immobilienwirtschaft, Stadtmarketing, Tourismus und Wirtschaftsförderung. Er koordiniert den geplanten Denkraum „Smart Region FRM – nachhaltig und digital“.

Kreisstadt Dietzenbach

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Die Wirtschaftsförderung der Kreisstadt Dietzenbach ist aktiver Ansprechpartner für Unternehmen, Einzelhändler und Dienstleister einerseits, für Investoren, Projektentwickler und Makler andererseits. Kundenorientierte, umfassende und zeitnahe Beratung aus einer Hand und die Verkürzung von Verwaltungswegen zählen zu ihren Stärken.