Frische Ideen angewandt

Frankfurter

Zukunfts

Kongress

26.01.2021

Neuer Hessenplan: nachhaltiger, innovativer, krisenfester

Tarek Al-Wazir, Hessischer Wirtschaftsminister

Corona und Zukunft – eine schwierige Beziehung. Wir sprachen mit dem Schirmherrn unseres Zukunftskongresses, Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, darüber.

 

Herr Minister, viele versuchen, der Pandemie mit Blick auf die großen Herausforderungen bei Klima, Digitalisierung und Arbeitsorganisation etwas Positives abzugewinnen. Gehen Sie da mit?

Al-Wazir: Einer Katastrophe mit bislang über zwei Millionen Toten weltweit kann ich nichts Positives abgewinnen. Richtig ist, dass diese gewaltige Bedrohung auch Kräfte mobilisiert und manches ermöglicht hat, was vorher als undenkbar galt – zum Beispiel, dass plötzlich viel Geld für Investitionen in Nachhaltigkeit bereitsteht und aus der Not heraus ein gewaltiger Sprung bei der Nutzung digitaler Kommunikation stattgefunden hat. Ich glaube, dass uns dies ein gutes Stück weiterbringt beim Klimaschutz und bei der Digitalisierung. Aber ich könnte mich darüber mehr freuen, wenn es dafür nicht dieses traurigen Anlasses bedurft hätte.

 

Wenn wir gemeinsam den Blick nach vorne richten – wie können wir nach der Krise wieder Fahrt aufnehmen und an Momentum gewinnen?

Al-Wazir: Corona hat tief in den Wirtschaftskreislauf eingeschnitten, ihn in manchen Branchen sogar abgewürgt. Deshalb muss ihn die öffentliche Hand jetzt entschlossen ankurbeln – aber so, dass es in die richtige Richtung geht. Wir reden hier über bis zwölf Milliarden Euro allein in unserem Corona-Sondervermögen für Hessen. Ein Teil davon fließt in den Neuen Hessenplan‎. Er besteht aus vielen Einzelmaßnahmen – von der unmittelbaren Krisenhilfe für Unternehmen über die Stärkung der öffentlichen Verkehrsmittel bis hin zu Zukunftsinvestitionen zur Steigerung von Energieeffizienz bis zur Nutzung Künstlicher Intelligenz. Insgesamt werden diese Maßnahmen unser Land nachhaltiger, innovativer und krisenfester machen.

 

Können Sie uns Beispiele nennen?

Al-Wazir: Allein 225 Millionen Euro fließen in die energetische Modernisierung von Wohnungen. Das ist eine Konjunkturspritze für unser Handwerk, aber auch eine Investition in den Klimaschutz. Schließlich entsteht ein Fünftel der Treibhausgase beim Heizen unserer Wohnungen. Ein anderes Beispiel sind die zusätzlichen 20 Millionen Euro für das hessische KI-Zentrum. Damit wollen wir Hochschulabsolventen, aber auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz weiterbilden. Es geht darum, KI-Kompetenz in die Unternehmen zu bringen, aber auch Gründungen anzuregen.

 

Mit Technologieland Hessen ist die Innovationsplattform des Landes bei unserem Kongress mit von der Partie. Was können die Teilnehmer*innen unseres Kongresses davon erwarten?

Al-Wazir: Das Technologieland Hessen unterstützt Unternehmen bei Innovationen. Wir entfalten wirtschaftliche Potenziale, machen technologische Spitzenleistungen sichtbar und schärfen damit Hessens Profil im Wettbewerb der Technologie- und Innovationsstandorte. Auf dem Kongress stellen wir die von uns geförderten Projekte ArePron und Mytigate vor –  zwei gute Beispiele dafür, wie digitale Technologie zum sparsamen Umgang mit Ressourcen beitragen kann.

 

Vielen Dank, Herr Minister, für Ihre Zeit, Ihr Engagement und das ausführliche Interview.

Der Neue Hessenplan - Investitionen

Quelle: Präsentation Neuer Hessen Plan, HMWEVW, September 2020, PDF

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Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen HMWEVW

Tarek Al-Wazir ist Wirtschaftsminister des Landes Hessen und Schirmherr des Frankfurter Zukunftskongresses.

Portrait (Teaser) und Beitragsbild: (c) HMWEVW - Oliver Rüther